Übergriff auf einen Deutschen äthiopischer Herkunft - Aufruf zur Teilnahme - Spendenaufruf -

Kommen Sie am kommenden Freitag, dem 21. April 2006, 17 Uhr, auf den Luisenplatz. -

Brief des Oberbürgermeisters Jann Jakobs an die Potsdamerinnen und Potsdamer -

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, -

ein scheußliches Verbrechen ist geschehen. Ein Potsdamer dunkler Hautfarbe wurde durch brutale Gewalt so schwer verletzt, dass wir um sein Leben bangen müssen. Es fällt mir schwer, seiner Frau und seinen Kindern gegenüberzutreten, denn das Verbrechen ist in unserer Stadt geschehen. Und ich denke, dass es Ihnen genau so geht.
Deshalb möchte ich Ihnen vorschlagen, gemeinsam unserem Zorn und unserer Wut über diese Untat Ausdruck zu verleihen. Ich möchte sie bitten, gemeinsam mit mir und vielen anderen Potsdamerinnen und Potsdamern aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden deutlich sichtbar zu machen, dass es für Menschenverachtung, Rassenhass und Intoleranz keinen Raum gibt in unserer Stadt. Ich wende mich an Sie in der Hoffnung, gemeinsam mit Gleichgesinnten für Toleranz, Gewaltfreiheit und ein friedliches Miteinander in Potsdam streiten zu können.

Kommen Sie am kommenden Freitag, dem 21. April 2006, 17 Uhr, auf den Luisenplatz.

Zeigen wir dem Opfer und seiner Familie gemeinsam unser Mitgefühl und unsere Solidarität.
Erhobenen Hauptes wollen wir gegen jeden Versuch antreten, Menschen in unserer Stadt wegen Ihrer Hautfarbe, Nationalität oder Religion zu demütigen, zu terrorisieren, sie um Gesundheit und Leben zu bringen.
Ich würde mich freuen, Sie am Freitag auf dem Luisenplatz zu sehen.

Ihr

Jann Jakobs 

 

Spendenaufruf

Freunde der Familie des Opfers, Brandenburg gegen Rechts e.V. und Oberbürgermeister Jann Jakobs rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, für das Opfer und seine Familie zu spenden.
„Ein 37-jähriger Deutscher äthiopischer Herkunft wurde in den frühen Morgenstunden des 16.4.2006 in Potsdam an der Straßenbahnhaltestelle Charlottenhof durch zwei noch unbekannte Täter angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Der Schrecken, den dieses abscheuliche Verbrechen verbreitete, machte uns sprachlos, aber nicht teilnahmslos. Wir wollen als ein Teil der Potsdamer Bevölkerung unserer Anteilnahme Ausdruck verleihen, indem wir die betroffene Familie des Opfers mit Spenden unterstützen, um die abzusehenden hohen Kosten tragen zu können:


Krankenhauskosten
Rehabilitation
Unterstützung der Familie
Rechtsbeistand

Wir möchten uns schon jetzt an dieser Stelle für alle Zusprüche, Hilfe und Unterstützungen bedanken, auch im Namen der Familie.“


Kto-inhaber: Brandenburg gegen Rechts! e. V.
Kto: 350 201 79 55
BLZ: 160 500 00
Mittelbrandenburgische Sparkasse
Stichwort: Löwenherz
 


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam