"Demokratie als Gesellschaftsform ist für mich ein schützenswertes Gut" “ – Im Gespräch mit der RAA Brandenburg
Die RAA Brandenburg setzt sich seit vielen Jahren für eine demokratische, vielfältige und offene Gesellschaft ein. Mit Beratung, Projekten und Netzwerkarbeit begleitet sie Menschen und Institutionen im ganzen Land. Im Interview mit Miriam Apffelstaedt, Geschäftsführerin der RAA Brandenburg, sprechen wir darüber, welche Rolle die RAA in Brandenburg spielt, wie sie vor Ort unterstützt – und was ihre Arbeit aktuell besonders herausfordernd macht.
Was ist die RAA und welche Rolle spielt ihr für die demokratische Kultur in Brandenburg?
Miriam Apffelstaedt: Die RAA Brandenburg ist eine Unterstützungsagentur, die landesweit berät, fortbildet, Prozesse begleitet und Netzwerke stärkt. Unser Ziel ist es, eine demokratische, heterogene Gesellschaft in Brandenburg zu fördern. Wir arbeiten in sechs regionalen Niederlassungen, die alle Landkreise abdecken. Ergänzend dazu bieten wir landesweite und regionale Projekte sowie Programme an.
Wer kann von der RAA Unterstützung erhalten und wie unterstützt ihr konkret im Umgang mit gesellschaftlichen Konflikten oder demokratiefeindlichen Tendenzen?
Miriam Apffelstaedt: Schulen begleiten wir beispielsweise bei der Entwicklung einer demokratischen Schulkultur, bei Gewaltprävention, sozialem Lernen, Globalem Lernen, vielfaltsorientierter Schulentwicklung und im Umgang mit Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus oder anderen menschenfeindlichen Ideologien. Darüber hinaus unterstützen wir viele weitere Akteure: öffentliche Verwaltungen, migrantische Organisationen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Vereine, Kitas, zivilgesellschaftliche Initiativen und Netzwerke, Polizei, Verbände sowie Kirchen und Religionsgemeinschaften. Sie können sich mit Fragen rund um Zuwanderung und Integration an die Regionalreferent:innen wenden. Ein spezielles Angebot ist die Fachstelle Islam. Sie ist Ansprechpartnerin für Fragen zum Islam, zur Islamismusprävention und zu antimuslimischem Rassismus. Wir stehen sowohl in akuten Fällen als auch präventiv beratend und begleitend zur Seite.
Welche Herausforderungen begegnen euch aktuell besonders häufig in eurer Arbeit vor Ort?
Miriam Apffelstaedt: Derzeit wenden sich vor allem Schulen an uns, die mit rechtsextremen Äußerungen und Vorfällen konfrontiert sind. Das ist im Moment die häufigste Herausforderung, mit der wir in unserer Arbeit zu tun haben.
Wie erlebt ihr die Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen?
Miriam Apffelstaedt: Wir stehen in engem Austausch mit zahlreichen Partner:innen, sowohl regional als auch landesweit. Das bereichert unsere Arbeit sehr, weil wir so mit unterschiedlichen Expertisen ansetzen können. Ein Beispiel: Wenn wir Betroffene an die Opferberatung weitervermitteln, erhalten sie dort die bestmögliche Unterstützung.
Was motiviert dich persönlich, dich für demokratische Teilhabe und ein starkes Gemeinwesen einzusetzen?
Miriam Apffelstaedt: Für mich ist Demokratie ein schützenswertes Gut – sie ermöglicht es uns, Gesellschaft gemeinsam zu gestalten. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir in Brandenburg eine lebendige, vielfältige und solidarische Gesellschaft haben.
Mehr Informationen zur RAA Brandenburg finden Sie unter:
https://raa-brandenburg.de/
Kontakt: info@raa-brandenburg.de