Wählen gehen für die Demokratie: Die Zukunft geht uns alle an!

Wahlaufruf der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland

Wahlaufruf der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland

Am 23. Februar 2025 steht Deutschland vor einer richtungsweisenden Bundestagswahl. Angesichts des politischen und gesellschaftlichen Rechtsrucks ruft die Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland alle Bürger*innen dazu auf, ihr Wahlrecht zu nutzen und ein klares Zeichen für Demokratie, Menschenrechte und sozialen Zusammenhalt zu setzen.

Auch die Gedenkstätten merken in ihrer Arbeit: Demokratien stehen weltweit unter Druck. Autoritäre und extrem rechte Parteien gewinnen an Einfluss und nutzen ihre Macht, um demokratische Grundrechte einzuschränken, Bildung und Wissenschaft zu untergraben und die Gleichwertigkeit aller Menschen in Frage zu stellen. Diese Entwicklungen sind besorgniserregend. Immer wieder werden geschichtsrevisionistische und holocaustverharmlosende Positionen verbreitet und die Gedenkkultur diskreditiert, um die NS-Verbrechen zu relativieren oder gar umzudeuten.

Doch es bleibt nicht nur bei Worten. Zivilgesellschaftliche Organisationen, Gedenkstätten und demokratische Initiativen sind Hetze, Drohungen und Versuche, ihnen finanzielle Mittel zu entziehen, ausgesetzt. Gerade in diesen Zeiten ist es entscheidend, dass Gesellschaften zusammenstehen und demokratische Werte aktiv verteidigen.

Die Geschichte zeigt, dass Demokratien nicht von selbst bestehen bleiben – sie müssen geschützt und weiterentwickelt werden. Die KZ-Gedenkstätten setzen sich täglich für eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein und engagieren sich gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Initiativen für Vielfalt, Demokratie und Menschenrechte. Diese Arbeit ist heute wichtiger denn je.

Die große Zahl an Menschen, die in den letzten Wochen auf die Straße gegangen sind, um für Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren, gibt Hoffnung. Jetzt kommt es darauf an, diesen Einsatz auch an der Wahlurne fortzusetzen. Jede Stimme zählt!

Deshalb der Aufruf der Gedenkstätten „an alle Menschen in unserem Land, mit ihrer Stimme auch bei der Bundestagswahl ein bewusstes Zeichen für den Erhalt der in unserer Demokratie verankerten Grundwerte und gegen Rechtsextremismus zu setzen. Denn Artikel 1 unseres Grundgesetzes bringt es prägnant auf den Punkt: Die Würde des Menschen ist unantastbar.“:

Diesen Appell richten an Sie:

Für die Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland:

  • Dr. Elke Gryglewski, Gedenkstätte Bergen-Belsen, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten 
  • Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Gedenkstätte Buchenwald, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora 
  • Prof. Dr. Axel Drecoll, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten 
  • Dr. Gabriele Hammermann, KZ-Gedenkstätte Dachau, Stiftung Bayrische Gedenkstätten 
  • Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Stiftung Bayrische Gedenkstätten 
  • Andreas Froese, KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora 
  • Prof. Dr. Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme/Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen 
  • Dr. Andrea Genest, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/ Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

 


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam