Wittstocker Gymnasium wird 33. „Schule OHNE Rassis-mus - Schule MIT Courage" im Land Brandenburg
10.07.2008
Sozialministerin Ziegler und Bildungsstaatssekretär Jungkamp würdigen Engagement von Schülern und Lehrern
Dem Gymnasium in Wittstock (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) wurde heute als 33. Schule im Land Brandenburg der Titel „Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage" verliehen. Sozialministerin Dagmar Ziegler überbrachte die Glückwünsche der Landesregierung und sagte vor den über 400 Schülerinnen und Schülern: „Nicht erst seit Martin Luther King wissen wir, dass Träume wahr werden können, wenn man für sie kämpft. Das gilt auch heute! Sie verwirklichen auch seinen Traum, indem Sie sich offensiv einsetzen für ein Leben in Vielfalt, ohne Rassismus, für eine Gesellschaft, in der niemand Angst haben muss. Das braucht streitbare Geister und mutige Akteure. Ihr Engagement steht vorbildlich für ein toleranteres Land Brandenburg. Namens der Landesregierung danke ich Ihnen sehr dafür."
Der Koordinator des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung, Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp, begrüßt ebenfalls den Entschluss der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer, Zivilcourage zu zeigen und ihrer Schule ein neues Profil zu geben. „Wenn Schülerinnen, Schüler und ihre Lehrerinnen und Lehrer sich gemeinsam verpflichten, für eine gewaltfreie und demokratische Gesellschaft zu kämpfen, mit Aktionen und Projekten an der Umsetzung dieses Ziels arbeiten und Rechtsextremisten an ihrer Bildungseinrichtung keinen Raum lassen wollen, ist das ein sehr ermutigendes Zeichen", so Jungkamp. „In einer ‘Schule mit Courage' können die Schülerinnen und Schüler zeigen, dass die Schule für sie ein Lebensraum ist, den sie aktiv mitgestalten."
Die Idee einer „Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage" wurde anläss-lich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von Schülerinnen und Schülern sowie Jugendarbeitern in Belgien entwickelt und ist mittlerweile in mehreren europäischen Ländern verbreitet. Allein in Deutschland haben inzwischen mehr als 400 Schulen diesen Titel erworben und werden dabei bundesweit vom Verein „AktionCourage" unterstützt. Im Land Brandenburg koordinieren die Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA Brandenburg) das Projekt „Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage". Die Voraus-setzungen zur Teilnahme an dem Projekt sind:
- Mindestens 70 Prozent aller Angehörigen einer Schule (SchülerInnen, LehrerInnen, SozialpädagogInnen, SekretärInnen, Hausmeister etc.) bekennen sich mit ihrer Unterschrift zu dem Projekt.
- Schulen ohne Rassismus müssen eine Patin oder einen Paten gewinnen, die oder der das Projekt begleitet und unterstützt
Prominente Paten des Gymnasiums sind Arbeits- und Sozialministerin Dagmar Ziegler sowie der aus Wittstock gebürtige Sportjournalist und Sportchef des ZDF-Morgenmagazins Thomas Skulski.
"Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage" sind ein wichtiger Bestandteil des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung. Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter:
www.raa-brandenburg.de
www.schule-ohne-rassismus.org