Toleranz gewinnt: Wettbewerbs-Sieger heute in Potsdam ausgezeichnet

04. Juli 2008

Der Koordinator des „Toleranten Brandenburg", Bildungsstaatssekretär Jungkamp, würdigt Engagement von Schulen und Sportvereinen.

Rund 50 Schülerinnen und Schüler von sieben verschiedenen Schulen sowie drei Sportvereinen wurden heute in Potsdam für ihre eingereichten Arbeiten, Projekte und Ideen Geld- und Sachpreise übereicht. Die Vereine und die Schulen hatten sich an zwei Wettbewerben beteiligt, die im Zeichen des zehnjährigen Bestehens des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung in diesem Jahr ausgeschrieben worden waren:

  • Beim Wettbewerb „Aktiv werden - nicht wegsehen!" von der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg" waren Schülerinnen und Schüler aufgefordert, sich gestalterisch und sprachlich mit Vorstellungen von einer demokratischen Gesellschaft mit Zivilcourage - gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit auseinanderzusetzen. In der 1. Wertungskategorie konnten sich die Jahrgangsstufen 1 bis 6 beteiligen, in der 2. Wertungskategorie die Jahrgangsstufen 7 bis 13.
  • Beim Wettbewerb „Verein(t) gegen Rechtsextremismus - Sport für Menschlichkeit und Toleranz" von der Brandenburgischen Sportjugend (BSJ) im Landessportbund waren Vereine, Projekte und Initiativen aufgefordert, sich mit der Stärkung der Demokratie im Sportverein auseinanderzusetzen.

Der Koordinator des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung, Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp, zeigte sich positiv überrascht von der regen Beteiligung auch jüngerer Kinder und Jugendlicher: „Es ist wichtig, bereits von Kindesbeinen an zu lernen, andere Menschen zu achten und Unterschiede zu respektieren. Die Beiträge der Sieger zeigen in besonderem Maße, dass es viele junge Menschen in Brandenburg gibt, die Fremdenhass und Menschenverachtung ablehnen und sich sehr ernsthafte Gedanken um ihr zukünftiges Leben machen - und es gibt Schulen, die ihnen die nötigen Freiräume geben und sie dabei unterstützen. Das freut mich besonders."

Andreas Kurz, der Vorsitzende der Brandenburgischen Sportjugend betonte: „Angesichts der bereits bestehenden zahlreichen Initiativen in unseren Sportvereinen hätten wir uns zwar eine noch größere Resonanz auf die Ausschreibung gewünscht. Aber die eingereichten Projekte zeigen, dass der Sport in Brandenburg für Demokratie, Menschlichkeit und Toleranz steht und bilden somit die Basis für  weitere Aktionen im gemeinsamen Kampf gegen Rechtsextremismus".

Preisträger im Wettbewerb „Aktiv werden - nicht wegsehen!" in der 1. Wertungskategorie (Jahrgangsstufe 1 - 6):

1. Platz:            die Grundschule „August Fischer" in Lindow/Mark (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) mit Bildern zum Thema „Gewalt"          

2. Platz:            Laura Vogel (10 Jahre), Einzelbewerberin der Rosa-Luxemburg-Grundschule in Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) mit Plakaten und Gedichten zum Thema „Toleranz"

3. Platz:            die 4. und 6. Klasse der Meusebach-Grundschule in Geltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) mit Bildern zum Thema „Gewalt" sowie

die 6. Klasse der Grundschule Lichterfelde (Landkreis Barnim) mit  Bildcollagen und Gedichten zum Thema „Gewalt, Miteinander, Ausgrenzung"

Preisträger im Wettbewerb „Aktiv werden - nicht wegsehen!" in der 2. Wertungskategorie (Jahrgangsstufe 7 - 13):

1. Platz:            die Projektgruppe des Ernst-Heckel-Gymnasiums in Werder (Landkreis Potsdam-Mittelmark) mit der Wanderausstellung „Im Tod lebendig - Erinnern heißt Handeln"

2. Platz:            Schüler der Oberstufe 1 von der „Schule der Lebensfreude" in  Lübben (Landkreis Dahme-Spreewald) mit einer Sonderausgabe der Schülerzeitung und einem Plakat zum Thema „Toleranz"

3.Platz:             die Klasse 9c der  Oberschule Sachsenhausen (Landkreis Oberhavel) mit einem Rapsong zum Thema „Gewalt" und „Nicht-wegsehen"

Preisträger im Wettbewerb „Verein(t) gegen Rechtsextremismus - Sport für Menschlichkeit und Toleranz":

1. Preis:            der SV Falkensee-Finkenkrug (Landkreis Havelland) e.V. mit dem Projekt „Wir zeigen Rechtsextremismus und Gewalt die Rote Karte"

2. Preis:            der RC Potsdam e.V. mit dem Projekt „fairringeRn! - Gemeinsam Brücken bauen"

3. Preis             der SV Sedlitz „Blau-Weiß" e.V. (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) mit dem Projekt „Vielfalt tut gut / Integration durch Sport".

Die Geld- und Sachpreise wurden u.a. übergeben von Alfred Roos (RAA Brandenburg), Franz Josef  Lünne  (AOK Brandenburg - Die Gesundheitskasse) sowie Prof. Dr. Heinz Kleger  (Universität Potsdam).

Zudem begrüßte die Brandenburgische Sportjugend im Landessportbund Brandenburg Vertreter des aktuellen Deutschen Eishockeymeisters EHC Eisbären Berlin. Nationalspieler André Rankel, sowie Daniel Goldstein und Jürgen Kemkes vom Management der Eisbären verkündeten den Beginn einer Zusammenarbeit im Marketingbereich gemeinsam mit dem Landessportbund Brandenburg. Vor allem im Projekt „Verein(t) gegen Rechtsextremismus - Sport für Menschlichkeit und Toleranz" möchte sich der dreimalige Deutsche Meister aus Berlin zukünftig engagieren.

Staatssekretär Burkhard Jungkamp sowie Andreas Kurz von der Brandenburgischen Sportjugend dankten den Unterstützern und Sponsoren der beiden Wettbewerbe ausdrücklich. Jungkamp hob zudem hervor, dass im Rahmen des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" den Kooperationspartnern aus möglichst vielen gesellschaftlichen Handlungsfeldern eine wichtige Funktion zukommt in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus, „vor allem dann, wenn ihre Tätigkeit weiter vernetzt wird", so Jungkamp.

Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter:

www.sportjugend-bb.de

 

Nachrichtenbeitrag bei rbb aktuell am 04.07.2008


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam