Gemeinsam die Ausbreitung des Rechtsextremismus in Europa verhindern
20.06.2008
Schülerinnen und Schülern von „Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage" treffen sich in Potsdam
Auf Einladung der Landesregierung debattieren Schülerinnen und Schülern der Initiative ‚Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage‘ aus Belgien, den Niederlanden, Spanien sowie aus dem Land Brandenburg zum Thema „Rechtsextremismus in Europa". Ziel des internationalen Erfahrungsaustauschs ist die Entwicklung von wirksamen Strategien gegen die weitere Ausbreitung des Rechtsextremismus. Veranstalter sind die Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA), unterstützt durch die Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung. Im Land Brandenburg begleiten die RAA das Projekt „Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage".
Für den Koordinator des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung, Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp, haben die „Schulen OHNE Rassismus" eine Leuchtturmfunktion. „Wenn Schülerinnen, Schüler und ihre Lehrerkräfte sich gemeinsam verpflichten, für eine gewaltfreie und demokratische Gesellschaft zu kämpfen und Rechtsextremisten an ihrer Bildungseinrichtung keinen Raum lassen wollen, ist das ein sehr ermutigendes Zeichen. Der heute beginnende internationale Erfahrungsaustausch ist dabei sehr wichtig - denn auch Neonazis machen nicht an Ländergrenzen halt." Jungkamp hob insbesondere den Vernetzungsgedanken hervor, der die „Schulen OHNE Rassismus" prägt.
Alfred Roos, Leiter der RAA Brandenburg: „In den letzten Jahren beteiligen sich immer mehr Schulen in Brandenburg am Programm ‚Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage‘ und inzwischen kann Brandenburg auch ein wenig stolz darauf sein, zumindest prozentual im deutschen Ländervergleich mit mehr als 30 die meisten ‚Schulen OHNE Rassismus‘ zu haben. Was mich besonders freut: Im Programm und an der Veranstaltung nehmen fast alle brandenburgischen Schulformen teil."
Die dreitägigen Fachforen und Diskussionsrunden werden mit Vorträgen u.a. begleitet von Experten des brandenburgischen Verfassungsschutzes und durch die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Prof. Dr. Karin Weiss.
Die Idee einer ‚Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage‘ wurde anlässlich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von Schülerinnen und Schülern sowie Jugendarbeitern in Belgien entwickelt und ist mittlerweile in mehreren europäischen Ländern verbreitet. Allein in Deutschland haben inzwischen mehr als 400 Schulen diesen Titel erworben und werden dabei bundesweit vom Verein „Aktion Courage" unterstützt. Die Voraussetzungen zur Teilnahme an dem Projekt sind:
- Mindestens 70 Prozent aller Angehörigen einer Schule (SchülerInnen, LehrerInnen, SozialpädagogInnen, SekretärInnen, Hausmeister etc.) bekennen sich mit ihrer Unterschrift zu dem Projekt.
- Schulen ohne Rassismus müssen einen Paten oder eine Patin gewinnen, der oder die das Projekt begleitet und unterstützt.
„Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage" sind ein wichtiger Bestandteil des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung. Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: