Fairplay in Brandenburger Fußballstadien
13.05.2008
Landesregierung, Fußball-Landesverband und Landessportbund präsentieren den „Spieltag für Menschlichkeit und Toleranz"
In einer landesweiten gemeinsamen Aktion setzen die brandenburgische Landesregierung, der Landessportbund Brandenburg (LSB) und der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) mit dem „Spieltag für Menschlichkeit und Toleranz" ein Zeichen, um das Fairplay in Brandenburger Fußballstadien zu stärken. Der „Spieltag für Menschlichkeit und Toleranz" am Wochenende des 17. und 18. Mai 2008 in allen Fußballligen und Altersklassen des Landes Brandenburg soll Auftakt für die Wiedereinführung des freiwilligen Verhaltenskodexes und Symbols für Fairness sein.
„Unser Wunsch ist es, dass von diesem Spieltag an der symbolische Händedruck beider Mannschaften vor und nach jedem Spiel von Herzen kommt", so der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Matthias Platzeck, der Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg Siegfried Kirschen sowie Landessportbund-Präsident Hans-Dietrich Fiebig in einer gemeinsamen Resolution, die heute in Potsdam präsentiert wurde. „Wir reichen uns die Hände für Werte, die in unserem Sport und in der gesamten Gesellschaft unverzichtbar sind. Kein Raum und kein Platz für Gewalt und Rassismus - nicht auf dem Spielfeld, nicht auf den Zuschauerrängen und auch nicht in den Köpfen", heißt es in der Erklärung weiter.
Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Dr. Theo Zwanziger, begrüßte in einer eigenen Erklärung das Engagement der Brandenburger Initiatoren. „Der Kampf gegen Rassismus und jede Art von Diskriminierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb muss und will auch der Fußball in der Lage sein, über das Sportliche hinaus sich in unserer ständig verändernden Gesellschaft für ein menschliches Miteinander zu engagieren. Ein wesentlicher Aspekt sportlicher Aktivitäten in den Vereinen ist der gegenseitige Respekt und Toleranz. Die gemeinsame Initiative der Landesregierung, des Fußball-Landesverbandes und des Landessportbundes Brandenburg setzt hierfür ein deutliches Zeichen."
Sportminister Holger Rupprecht zeigte sich erfreut, dass es gelungen sei, die gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen. „Die Resolution sendet ein klares Signal aus: Der Fußball ist zu attraktiv, um sein Umfeld Gewalttätern zu überlassen, die nur stören und zerstören wollen", so Rupprecht. „Die Faszination ‘Fußball‘ funk-tioniert nur, wenn trotz höchstem Einsatz und Kampfgeist die Achtung vor dem Anderen - also die Fairness - nie verloren geht. Dies gilt auch für alle weiteren Beteiligten, insbesondere Zuschauer und Fans." Er werde sich weiterhin für gewaltpräventive Ansätze einsetzen, die bereits im Vorschulalter beginnen, sowie für eine weitere Verbesserung der Aus- und Fortbildung von Übungsleitern, so der Sportminister.
Der Koordinator des „Toleranten Brandenburg", Sportstaatssekretär Burkhard Jungkamp, verwies auf die seit zehn Jahren gute und enge Zusammenarbeit zwischen dem Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung und dem Sport im Land Brandenburg. „Der Sport ist in besonderem Maße geeignet, Verhaltensweisen wie Toleranz, Fairness, Respekt vor dem Anderen einzuüben und zu praktizieren - Verhaltensweisen, die die Grundregeln unseres demokratischen Gemeinwesens darstellen", so Jungkamp. „Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums des Handlungskonzepts ‘Tolerantes Brandenburg‘ werden wir in diesem Jahr verschiedene Projekte und Akteure präsentieren. Dazu gehören auch zahlreiche Veranstaltungen im Bereich des Sports." Neben der Fachtagung „Rechtsextremismus und Fußball", die der Verfassungsschutz am 23. Mai 2008 veranstaltet, finden vielfältige Sportveranstaltungen statt, u.a. der Jesse-Owens-Gedächtnislauf von Schülern am 21. Juni 2008 in Dallgow-Döberitz, ein internationales Jugend-Fußball Meeting am 25.und 26. Juli 2008 im Rahmen des 12. Spremberger Perle-Cups, der Fußballpokalwettbewerb der Ostdeutschen Landesbausparkasse „LBS-Cup" sowie der Wettbewerb „Verein(t) gegen Rechtsextremismus! Sport für Menschlichkeit und Toleranz".
Die Landesregierung, der Fußball-Landesverband Brandenburg und der Landes-sportbund wollen mit dieser Aktion auf allen Fußballplätzen im Land ein Zeichen für Menschlichkeit und Toleranz und gegen Gewalt, Diskriminierung und Rassismus setzen. Ziel ist es, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und die Vorbildfunktion der Spieler zu nutzen. Die Resolution wird bei allen Punktspielen in den Brandenburger-Ligen - vom Spitzenspiel in der Brandenburg-Liga bis zum Jugendspiel in der untersten Kreisklasse - an diesem Wochenende verlesen (Liste der Spiele im Anhang). Höhepunkt wird das Spiel am 17. Mai 2008 um 15.00 Uhr in Schwedt (Landkreis Uckermark) sein, zu dem sich Sportstaatssekretär Burkhard Jungkamp, Landessportbund-Präsident Hans-Dietrich Fiebig sowie Fußball-Landesverband-Präsident Siegfried Kirschen angekündigt haben. Hier trifft der FC Schwedt 02 auf den Frankfurter FC Viktoria 91.