Gymnasium in Brandenburg an der Havel ist 30. „Schule OHNE Rassismus“ im Land Brandenburg

06.05.2008

Europastaassekretär Harms und Bildungsstaatssekretär Jungkamp würdigen Engagement von Schülern und Lehrern

Dem von Saldern-Gymnasium in Brandenburg an der Havel wurde heute in Anwesenheit von Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier und dem Bevollmächtigten des Landes Brandenburg beim Bund und für Europaangelegenheiten, Staatssekretär Dr. Gerd Harms, als 30. Schule im Land Brandenburg der Titel „Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage" verliehen. Der Bundesaußenminister besuchte das von Saldern-Gymnasium aus Anlass des EU-Projekttages an Schulen und hielt eine Unterrichtsstunde zum Thema „Europa und die europäische Einigung". An der Unterrichtsstunde nahmen auch Schüler der polnischen Partnerschule „Romuald Traugutt" aus Zgierz bei Lodz teil.

Europastaatssekretär Dr. Gerd Harms würdigte vor Ort das Engagement des Gymnasiums, konsequent gegen Diskriminierung und Intoleranz vorzugehen. „Gerade wenn junge Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit Position beziehen und sich dafür stark machen, dass Ausgrenzung und Gewalt gegen Mitmenschen nicht geduldet werden, dann setzen sie ein wichtiges Zeichen in der Region und darüber hinaus. Ich bin zuversichtlich, dass von Brandenburg an der Havel noch weitere Signale ausgehen werden", sagte Harms

Der Koordinator des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung, Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp, begrüßt den Entschluss der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer, Zivilcourage zu zeigen und ihrer Schule ein neues Profil zu geben. „Wenn Schüler und ihre Lehrer sich gemeinsam verpflichten, langfristig mit Aktionen und Projekten für eine gewaltfreie und demokratische Gesellschaft  zu kämpfen und Rechtsextremisten an ihrer Bildungseinrichtung keinen Raum zu lassen, ist das ein sehr ermutigendes Zeichen", so Jungkamp. „In einer ‘Schule mit Courage' können die  Schülerinnen und Schüler zeigen, dass Schule für sie ein Lebensraum ist, den sie aktiv mitgestalten."

Die Idee von einer „Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage" wurde anlässlich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von Schülerinnen und Schülern sowie Jugendarbeitern in Belgien entwickelt und ist mittlerweile in mehreren europäischen Ländern verbreitet. Allein in Deutschland haben inzwischen mehr als 400 Schulen diesen Titel erworben und werden dabei bundesweit vom Verein „aktioncourage" unterstützt. Im Land Brandenburg koordinieren die Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA Brandenburg) das Projekt  „Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage". Die Voraussetzungen zur Teilnahme an dem Projekt sind:

  • Mindestens 70 Prozent aller Angehörigen einer Schule (SchülerInnen, LehrerInnen, SozialpädagogInnen, SekretärInnen, Hausmeister etc.) bekennen sich mit ihrer Unterschrift zu dem Projekt.
  • Schulen ohne Rassismus müssen einen Paten oder eine Patin gewinnen, der oder die das Projekt begleitet und unterstützt.

Prominente Patin des von Saldern-Gymnasiums ist Sandra Köppen-Zuckschwerdt, ehemalige Judo-Europameisterin. Frau Köppen-Zuckschwerdt ist eine ehemalige Schülerin des von Saldern-Gymnasiums und engagiert sich neben ihrer Karriere als Sportlerin seit Jahren im „Unabhängigen Frauenverband Brandenburg". 

„Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage" sind ein wichtiger Bestandteil des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung. Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter:

www.raa-brandenburg.de

www.aktioncourage.org


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam