Landesregierung und Europazentrum einig gegen Extremismus und Gewalt im Land Brandenburg
22.04.2008
Landesregierung schließt Kooperationsvereinbarung mit dem Europazentrum Brandenburg-Berlin
Heute haben Staatssekretär Burkhard Jungkamp als Koordinator der Landesregierung für das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg", der Vorsitzende des Trägervereins Regionaler Förderverein e.V. (RFV), Volkmar Ritter, und der Leiter des Europazentrums Brandenburg-Berlin (EZBB), Harry Golm, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Das EZBB gehört zum Trägerverein Regionaler Förderverein und ist eine regional wirkende Bildungseinrichtung mit europäischer Ausrichtung. Das Europazentrum will mit seiner Arbeit eine auf demokratische Teilhabe angelegte Bürgergesellschaft im Land Brandenburg fördern. Das Ziel: Bürgerinnen und Bürger sollen sich verstärkt in Prozesse zur Gestaltung eines demokratischen Gemeinwesens einbringen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Abwehr von politischem Extremismus, minderheitenfeindlichen Haltungen und sozialer Indifferenz.
Staatssekretär Jungkamp betonte, dass eine offene und freiheitliche Gesellschaft ohne Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt nur entstehen könne, wenn sich Bürgerinnen und Bürger aktiv, mit Zivilcourage und aus eigener Initiative an der Gestaltung ihres Gemeinwesens beteiligen. „Ein solches Engagement gilt es zu fördern und zu stärken. Damit es überhaupt entstehen kann, müssen vor allem junge Menschen in die Lage versetzt werden, eigenverantwortlich mit Konflikten und respektvoll miteinander umzugehen", sagte Jungkamp. Dazu sei es erforderlich, die Sach- und Fachkompetenz von gesellschaftlichen Trägern der Präventions- und Bildungsarbeit zu bündeln. „Ich bin daher sehr zuversichtlich", so Jungkamp weiter, „dass sich das Europazentrum zu einem Kompetenzzentrum gegen Extremismus und Gewalt, weiterentwickeln wird." Dazu könne nicht zuletzt auch die seit dem vergangenen Jahr gewährte Unterstützung aus dem Bundesprogramm „VIELFALT TUT GUT" beitragen.
Der Leiter des EZBB, Harry Golm, führte darüber hinaus aus: „Das Europazentrum will nach Kräften einen Beitrag zur Einigung Europas auf föderalistischer, parlamentarischer, demokratischer und rechtsstaatlicher Grundlagen leisten. Ausgehend von der Region bezieht sich diese Aufgabe auf Gesamteuropa und ist damit eine neue, außergewöhnliche Herausforderung, der wir uns stellen". Zugleich sei diese Perspektive ein wesentlicher Ansatz auch zur Entwicklung eines toleranten Brandenburg.
Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit mit dem Titel „Tolerantes Brandenburg" wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln. In diesem Jahr wird das zehnjährige Jubiläum des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" mit zahlreichen Veranstaltungen begangen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.europazentrumbb.de