Gemeinsam gegen Intoleranz

24.10.2007

Koordinierungsstelle "Tolerantes Brandenburg" vereinbart mit den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten eine intensivere Zusammenarbeit gegen Rechtsextremismus

Die Landesregierung hat im Rahmen des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg – für eine starke und lebendige Demokratie“ mit den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten – Landesverein Brandenburg (ijgd) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Die Leiterin der Koordinierungsstelle für das Handlungskonzept im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Angelika Thiel-Vigh, und der Geschäftsführer der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste – Landesverein Brandenburg, Torsten Schramm, unterzeichneten heute in Potsdam den entsprechenden Vertrag. In diesem bekräftigen die Jugendgemeinschaftsdienste ihr demokratisches Selbstverständnis und ihren Einsatz für eine pluralistische Gesellschaft – für Toleranz und Weltoffenheit sowie gegen Rechtsextremismus und fremdenfeindliche Gewalt. Die Jugendgemeinschaftsdienste wollen die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die von ihnen betreuten jungen Freiwilligen bei dieser Aufgabe stärken. 

Angelika Thiel-Vigh warnte eindringlich davor, die Gefahr vom rechten Rand zu verharmlosen: "Rechtsextremisten würden in letzter Zeit in wachsendem Maße versuchen, als Biedermänner getarnt, lokale Räume zu besetzen und im Bildungs- und Sozialwesen oder in der Jugendarbeit Fuß zu fassen. „Wir alle – ob Politiker oder Lehrer, Vertreter von Kirchen oder Vereinen, ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer – sind daher gefordert, diesen Umtrieben, die unsere Demokratie gefährden, Einhalt zu gebieten." Das Handlungskonzept der Landesregierung "Tolerantes Brandenburg" sei der geeignete Rahmen, um die Kräfte der Zivilgesellschaft zu stärken.

Torsten Schramm betonte, dass die Freiwilligendienste keineswegs zum Tummelplatz für Rechtsextremisten werden dürften. "Gerade in Brandenburg hat es solche Versuche gegeben. Aber gemeinsam mit unseren Partnern werden wir das auch in Zukunft zu verhindern wissen. Während des Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahres werden wir jungen Menschen weiterhin die Chance bieten, Verantwortung für unsere demokratische Gesellschaft zu übernehmen", so Schramm. Gerade das bürgerschaftliche Engagement junger Leute zu würdigen sei auch der Hauptaspekt der heutigen Veranstaltung „Freiwillig stark für Brandenburg“ in Potsdam, die u.a. von Brandenburger Freiwilligenorganisationen und den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten vorbereitet und durchgeführt wird .

Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit mit dem Titel „Tolerantes Brandenburg“ wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg – für eine starke und lebendige Demokratie“ aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln.

Handlungskonzept auf der TBB-Homepage

Weitere Informationen unter:
www.ijgd.de


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam