Rechte Gewalt in Brandenburg auf unverändert hohem Stand
221 rechte Angriffe zählt die Opferperspektive im Jahr 2016 in Brandenburg. Das ist ein erneuter Anstieg im Vergleich zum Jahr 2015 - Gegenüber 2014 haben sich die Angriffszahlen mehr als verdoppelt (98).
Die Mehrheit der Taten waren rassistisch motivierte Angriffe. Sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual nehmen diese Angriffe erneut erheblich zu – von 142 Angriffen im Jahr 2015 (68%) auf 175 im Jahr 2016 (79%).
Es finden auch vermehrt Angriffe auf Kinder und Jugendliche statt, dort haben sich die Übergriffe von 2015 auf 2016 mehr als verdoppelt. 2016 gab es 110 Übergriffe bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren, das sind 32,84% aller Betroffenen.
„Tabubrüche haben sich weiterhin etabliert in der Gesellschaft, das wirkt sich natürlich auch auf rechte Gewalttaten aus.“ – Zunehmend finden die rechten Übergriffe auf Kinder und Jugendliche im öffentlichen Raum statt, etwa auf offener Straße oder auf Spielplätzen.
Die oftmals langwierige Strafverfolgung bestärkt die TäterInnen und verfestigt rechte Milieus
„Ein gravierendes Problem in Brandenburg im Allgemeinen […] bleibt die erhebliche Dauer, die es in Anspruch nimmt, militante Rechte und rassistische GelegenheitstäterInnen rechtskräftig für ihre Taten zu verurteilen. In Brandenburg ist eine Dauer von anderthalb Jahren von Tatbegehung bis zur Amtsgerichtsverhandlung eher die Regel denn die Ausnahme.“ – So machen Rechte die Erfahrung, dass ihre Taten zunächst ohne Konsequenzen bleiben. Dies bestärkt natürlich sie und ihr Umfeld in ihrer Gewaltbereitschaft, heißt es von der Opferperspektive weiter.