„Engagement macht Freude“ - Dialogforum Luckenwalde

Dietmar Woidke beim Dialogforum Luckenwalde

Beim Dialogforum Luckenwalde am 08.10.2016 bekamen Ehrenamtliche die Möglichkeit die aktuellen Probleme und positiven Entwicklungen in der ehrenamtlichen Arbeit mit Geflüchteten im Land Brandenburg an die Politik heranzutragen. Zahlreiche politische Akteure aus relevanten Bereichen sowie der Ministerpräsident Dietmar Woidke und die Ministerin Golze standen im Dialog mit den Haupt- und Ehrenamtlichen und öffneten sich für Lob, Kritik und sonstige Anliegen.

In der offenen Fragerunde wurden die Gäste dazu eingeladen, Fragen an Herrn Woidke und an Frau Golze zu stellen. Diese konnten weitesgehend Missverständnisse aufklären und haben auch an die anwesenden Zuständigen der betroffenen Bereiche weitervermittelt, kein Anliegen blieb unbeantwortet.

In einem Vortrag zeigte Frau Golze, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, noch einmal die neugeschaffenen und bereits bestehenden Strukturen im Land Brandenburg auf. Beispielsweise die von FaZiT angebotene mobile Heimberatung, die in den brandenburgischen Flüchtlingsunterkünften den beschäftigten Haupt- und Ehrenamtlichen mit Beratungs- und Vermittlungsmöglichkeiten zur Seite stehen. Gleichzeitig bietet FaZiT zahlreiche Qualifizierungsangebote für Sprachmittler in Sprachen mit hoher Nachfrage an. Auch brandenburgische Frauenhäuser bieten umfangreiche Unterstützung für gewaltbetroffene, geflüchtete Frauen an.

Als einer der größten Herausforderungen derzeit bezeichnete die Ministerin Golze den Arbeitsmarkt und die erfolgreiche Integration der Geflüchteten in eben diesen Arbeitsmarkt. Vor allem Sprachbarrieren, mangelnde Mobilität, Qualifizierungsnachweise und Disparitäten im Bildungsniveau der Geflüchteten sind ihrer Meinung nach die prägnantesten Probleme in diesem Bereich. Daher nannte Sie das IQ- Netzwerk als wichtigen Akteur um diesen Problemen entgegenzuwirken. Diese Initiative hilft durch Kompetenzfeststellungsverfahren in mehreren Modulen Schlüsselkompetenzen, berufliche und außerberufliche Fähigkeiten festzustellen und somit an den richtigen Stellen im Arbeitsmarkt anzukommen.

Eine bedeutende Neueinführung für das Land Brandenburg ist die elektronische Gesundheitskarte für Geflüchtete, wodurch einerseits der Zugang zu medizinischer Hilfe erleichtert wird, als auch eine bürokratische Entlastung für die Betroffenen und Ehrenamtlichen ermöglicht wird.

Trotz der mittlerweile besser aufgestellten Regierung sei das Ehrenamt nach wie vor unverzichtbar. Ehrenamt knüpft da an, wo staatliche Kapazitäten erreicht sind und ist elementar für das Leben, das Wohnen und die Arbeit der Geflüchteten.

Ministerpräsident Woidke zeichnete vor der Aufteilung in Arbeits- und Themengruppen Frau Marianne Gosen als 102. Ehrenamtliche des Monats aus für ihr langjähriges Engagement in der Arbeit mit Geflüchteten.

Im Anschluss an die Gruppenarbeit konnten bei der abschließenden Auswertung einige klare Forderungen an die Politik gestellt werden. Somit profitierten am Ende des Tages nicht nur die Ehrenamtlichen von diesem Dialog, sondern eben auch die zuständigen PolitikerInnen. Der direkte Dialog beider Parteien ist somit sehr wünschenswert, gerade in solch einem Format, aber auch Nötig für eine gelingende Integration der Geflüchteten im Land Brandenburg. Denn nur eine starke Vernetzung von Verwaltung, Politik und Ehrenamt kann den Geflüchteten effektiv helfen.


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam