Pavel Stránský, 92-jähriger Holocaustüberlebender, im Gespräch mit Brandenburger Schülerinnen und Schülern
Die Begegnungen finden in Potsdam, Teltow und Falkensee mit Schülerinnen und Schülern der Sportschule Potsdam, des Lise-Meitner-Gymnasiums Falkensee, des Vicco-von-Bülow-Gymnasiums Falkensee, des Oberstufenzentrums Teltow, der Voltaireschule Potsdam, des Fontane-Gymnasiums Strausberg und der Marien-Schule Potsdam statt. Begleitet und moderiert wird Herr Stránský von der RAA Potsdam.
Die Termine und Orte sind:
Montag, 10.6.2013, 12:00 Uhr, Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee
Dienstag, 11.6.2013, 11:00 Uhr, Stadthaus Potsdam, Plenarsaal
Mittwoch, 12.6.2013, 11:00 Uhr, Oberstufenzentrum Teltow
Donnerstag, 13.6.2013, 9:45 Uhr, Sportschule Potsdam
Freitag, 14.6.2013, 10:00 Uhr, Voltaireschule Potsdam
Das Projekt wird mit Mitteln des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und der F.C.Flick-Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz gefördert.
Pressekontakt:
RAA Potsdam
Jörg Stopa
Am Kanal 49
14467 Potsdam
Tel 0331-2010869
Fax 0331-8170530
Mobil 0151-59224082
potsdam@raa-brandenburg.de
www.raa-brandenburg.de
Pavel Stránský
Am 1. Dezember 1941 wurde Pavel Stránský mit 1.000 jungen Männern als sogenanntes „Aufbaukommando“ nach Theresienstadt, dem heutigen Terezin (Tschechien), deportiert. Sie mussten das Konzentrationslager für die Ankunft zehntausender Juden aus ganz Europa vorbereiten. Obwohl dies erst der „Vorhof“ zur Hölle der Vernichtungslager im Osten war, drohte schon hier täglich der Tod. Allein die Liebe zu seiner Frau Věra gab Pavel Stránský die Kraft zu überleben. In Theresienstadt heirateten die beiden, die „Hochzeitsreise“ führte im Dezember 1943 nach Auschwitz. Pavel Stránský arbeitete im sogenannten Kinderblock. Im Angesicht der Ermordung von Millionen wurde hier verzweifelt versucht, heimlich zu unterrichten, Kreativität zu fördern, Lebensmut zu bewahren. Fast niemand entging der Vernichtung.
Pavel Stránský befand sich am 1. Juli 1944 im ersten Transport, in dem Häftlinge lebend Auschwitz verließen. 1.000 Häftlinge, die noch einigermaßen bei Kräften waren, wurden zur Vernichtung durch Arbeit nach Schwarzheide in Sachsen transportiert. Am 18. April 1945 wollte die SS angesichts der nahen Niederlage Spuren beseitigen und schickte die letzten Überlebenden auf einen grausamen Todesmarsch, der wiederum in Theresienstadt endete. Dort erlebte Stránský die Befreiung.
Nach einem wechselvollen Berufsleben, unter anderem im Verlagswesen, berichtet Pavel Stránský heute in der ganzen Welt in Vorträgen und Begegnungen mit Jugendlichen von der Geschichte des Holocaust. Er hat auch ein Buch darüber geschrieben: „Als Boten der Opfer“. Pavel Stránský lebt in Prag.
Presseinformation der RAA Brandenburg vom 06.06.2013.