Aktiv für Demokratie und Toleranz
Wann: 16.05.2013: 16:00 - 18:00 Uhr
Wo: Brandenburg Saal in der Staatskanzlei Landesregierung Brandenburg in Potsdam; Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) hat im Wettbewerb 2012 insgesamt 66 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz als Preisträger ausgewählt. Die Preise sind mit 2.000 € bis 5.000 € dotiert.
Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Augsburg Jann Jakobs, werden Jens Ackermann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied im Beirat des BfDT und Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, die Preisträger in einer öffentlichen Preisverleihung im Brandenburg Saal in der Staatskanzlei Landesregierung Brandenburg in Potsdam auszeichnen und würdigen. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit Preisträgern bei einem kleinen Empfang ins Gespräch zu kommen.
Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt. Seit dem Jahr 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Wir laden Sie zur Berichterstattung über den Wettbewerb und seine Preisträger ein und würden uns sehr über Ihr Kommen freuen.
Folgende Projekte werden ausgezeichnet:
Hoschgeldin Berlün
Young Voice Türkischer Bund Berlin (TBB)
"Ich, Du, Er, Sie, Es – Wir sind Berlün!", unter diesem Motto veranstaltet die Jugendgruppe Young Voice des Türkischen Bundes Berlin Brandenburg (TBB) in Zusammenarbeit mit dem FEZ-Berlin jährlich ein Deutsch-Türkisches Jugend- und Familienfest namens Ho[sch]geldin Berlün - Willkommen Berlin! Jährlich um den 19. und 20. Mai bieten die Veranstalter/-innen im FEZ-Berlin unter dem Namen „Berlüner Kultür“ ein breites interkulturelles Kulturangebot, dass sich aus Mitmachund Kreativangeboten, Sport- und Familienspielen, sowie einem Bühnenprogramm zusammensetzt. Deutsch-türkische Künstler/innen treten auf, darunter auch bekannte Hip-Hop- und Pop Sänger oder auch Comedians wie Murat Topal, der gleichzeitig auch als Schirmherr der Veranstaltung2012 diente. (Ausgezeichnet mit 2000€)
Tage des interkulturellen Dialogs
AriC Berlin Antirassistisch-Interkulturelles Informationszentrum e. V., Berlin
Der Verein AriC Berlin Antirassistisch-Interkulturelles Informationszentrum bietet seit zehn Jahrendie „Berliner Tage des interkulturellen Dialogs“ an. Seit den ersten Dialogtagen haben sich mittlerweileüber 5000 Personen an mehr als 350 Dialogtischen in den konstruktiven Austausch begeben. Im Mittelpunkt steht dabei seither die Frage, wie das Leben in der multikulturellen Einwanderungsstadt Berlin gemeinsam gestaltet werden kann. Der Verein versteht sich mit den Dialogtagen als ein Impulsgeber für gemeinsames Entwickeln, Planen und Handeln. Die Dialogtische sind dabei methodisch ein partizipatives und entwicklungsfähiges Format zur Förderung des öffentlichenDialogs. Vom 17. Oktober bis zum 24. November 2011 fanden die Dialogtage zum neunten Malstatt. Im Mittelpunkt des Dialogs und als Thema der Tischgespräche stand die Frage der Zugehörigkeitund der Selbstbestimmung.Die Gesprächsrunden sind grundsätzlich offen für alle und bieten Gelegenheit, sowohl das eigeneSelbstverständnis zu überprüfen als auch gemeinsames Handeln zu vereinbaren und aktives bürgerschaftliches Engagement und Vernetzung im Kiez zu verstärken. (Ausgezeichnet mit 2000€)
Gegen das Vergessen – generationsübergreifende Workcamps in Ravensbrück
Kolpingjugend DV Berlin
Seit 1996 richtet die Kolpingjugend in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Workcamps aus.Angefangen mit internationalen Workcamps, in denen bis zu 30 Jugendliche aus Polen undDeutschland gemeinsam Gedenkstättenarbeit zur Pflege und Erhaltung der Gedenkstätte leisteten,entwickelten sich die Begegnungsprojekte weiter. Seit 2007 engagiert sich die Kolpingjugend Berlinauch generationsübergreifend in der Mahn- und Gedenkstätte. In dem Projekt „Gegen das Vergessen“engagieren sich seither Jung und Alt zusammen in den Workcamps zum Erhalt derMahn- und Gedenkstätte Ravensbrück für zukünftige Generationen. Neben den Arbeiten auf demGelände gehören auch die Tätigkeiten im Archiv dazu. Durch die Archivarbeiten werden den Teilnehmern/-innen immer wieder die Grausamkeiten des Lagers durch die Aufzeichnungen aufgezeigt.Diese Erfahrungen tauschen die Teilnehmer/-innen untereinander aus. Überlebende werdenaktiv in die Bildungsarbeit eingebunden und vermitteln ihre Geschichte und Erfahrungen an die Jugendlichen.(Ausgezeichnet mit 3000€)
Ortswechsel. Szenen aus dem Leben einer Stadt
Theater der Migranten, Berlin
Beim Projekt „Ortswechsel. Szenen aus dem Leben einer Stadt. Ein Theaterparcours“ vom Theaterder Migranten Berlin erarbeiteten die 13 Teilnehmenden von November 2011 bis Juni 2012einen Theaterparcours. Dem Parcours und den Szenen lagen vorher geführte Interviews mit Anwohnern/-innen zugrunde. Die verschiedenen Szenen spielten an verschiedenen Orten im Reuterkiez/Neukölln. Innerhalb der verschiedenen Szenen, wie in einem Fahrradladen, einem Friseurgeschäft,einer Buchhandlung oder einem Café, sollte eine kreative Auseinandersetzung mit der sozialenRealität des eigenen Wohnumfeldes angeregt werden. Der Alltag, die Sorgen und Träumeder Jugendlichen und der Kiez-Nachbarn sollen hier zu Szenen gestaltet und zum Abschluss öffentlichaufgeführt werden. Die Jugendlichen können ihre eigenen Ideen und Talente artikulieren,gestalten und einbringen. Sie sind hier nicht nur Darsteller/-innen, sondern auch Autor/-innen diesessoziokulturellen Projektes. Das Projekt engagiert sich für ein lebendiges Miteinander im Kiez,das die Förderung von Sprach- und Kommunikationsfähigkeit im Theaterspiel ermöglicht und damitinsbesondere kulturelle Unterschiede als Bereicherung im öffentlichen Bewusstsein stärkt.(Ausgezeichnet mit 4000€)
Fußballfans gegen Homophobie
Tennis Borussia Berlin/ Abteilung Aktive Fans
Die Abteilung Aktive Fans von Tennis Borussia Berlin engagiert sich seit Juni 2011 im Rahmen derAktion „Fußballfans gegen Homophobie“, um öffentlichkeitswirksam ein Zeichen gegen Homophobieund Diskriminierung im Fußball zu setzen. Seit Beginn der Initiative schicken die ehrenamtlichenOrganisator/-innen ein Banner auf Reisen zu Vereinen, Fankurven und Fußballprojekten, umsich in der Sportöffentlichkeit gegen Homophobie zu positionieren und neue Mitstreiter/-innen zugewinnen. Damit will die Initiative insbesondere Kräfte in Stadien und Vereinen stärken, die sichgegen Homophobie und Diskriminierung engagieren. Das Banner wird meist an einem Spieltag imStadion präsentiert. Die Präsentation des Banners wird bei den jeweiligen Stationen von Fangruppierungendes Heimvereins übernommen und mit Informationsangeboten und Aktionen wie Stadionchoreographienund Kampagnen begleitet. Den jeweiligen Fangruppierungen werden dazu Informationsmaterialienzum Thema zur Verfügung gestellt. Hauptziele der Initiative sind die breiteVernetzung von sensibilisierten Fangruppen und die öffentlichkeitswirksame Thematisierung vonHomophobie im Sport. Das Banner wurde bundesweit in über 30 Stadien sowie bei einigen erstenStationen im benachbarten Ausland (Luxemburg, Schweiz und neu Österreich) präsentiert und mitAktionen begleitet. Nach einem ersten Netzwerktreffen im Juni 2012 findet im Oktober 2012 einweiteres Treffen zur Weiterentwicklung der Kampagnen und Bildungsangebote statt.(Ausgezeichnet mit 4000€)
"Vergessene Biografien - Migranten und Schwarze Menschen im Nationalsozialismus"
Jugendcafé "Nightflight" (Ev. Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord; GemeindezentrumPlötzensee, Berlin
Bei dem Projekt „Vergessene Biografien-Migranten und Schwarze Menschen im Nationalsozialismus“engagierten sich seit 2010 mehr als 50 Jugendliche und junge Erwachsene des „JugendcafésNightflight“ der evangelischen Kirchengemeinde Charlottenburg in einer Spurensuche undtheaterpädagogischen Aufarbeitung ausgewählter Biografien von von Migranten, Migrantinnen undschwarzen Deutschen im Nationalsozialismus. Zusammen mit Theaterschaffenden, Historikern/-innenund Künstlern/-innen wurde von den Jugendlichen ein dokumentarisches Theaterstück entwickelt,welches bislang 15 mal aufgeführt wurde unter anderem in Schulen, im Rahmen von Gedenkveranstaltungen,bei verschiedenen Jugendtheater-Festivals oder auch beim Denkmal Jugendforum.Bis heute unterstützen Historiker/-innen und Zeitzeug/-innen das Projekt mit ihremFachwissen und ihren Erfahrungen. Die Mittlerweile 15 recherchierten Biografien wurden in mehrals fünf Sprachen übersetzt. (Ausgezeichnet mit 5000€)
Laut und Bunt Festival
Laut und Bunt, Rathenow
Die Jugendgruppe „Laut und Bunt“ organisiert seit 2007 das eintrittsfreie „Laut und Bunt-Festival“in Rathenow. Das Organisationsteam besteht aus 14 Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren. Eswill mit dem Festival ein Zeichen gegen Intoleranz, Rassismus, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeitsetzten. Ziel ist es, den Jugendlichen aus der Stadt und Umgebung Demokratie undPolitik näher zu bringen und die Möglichkeit zu bieten, sich offen gegen rechte Gewalt zu positionieren.In Rathenow haben sich, wie auch in der Umgebung, feste Strukturen einer rechtsextremenSzene gebildet und auch die Angebote für Jugendliche sind in der Region beschränkt worden. Mitdem Festival will die Jugendgruppe gegen beides ankämpfen. Die jungen Veranstalter/-innen wollenmit dem Festival gezielt alle im Havelland und Umgebung lebenden Bevölkerungsgruppen undinsbesondere benachteiligte Personengruppen zur Begegnung einladen und Jugendliche zur demokratischenTeilhabe anregen. Neben den Auftritten von interkulturellen Musikbands werden denBesuchern/-innen Infostände, Informations- und Mitmachaktionen geboten. Die Organisatoren/-innensetzten dabei verstärkt auf die Zusammenarbeit mit den Schulen und Jugendeinrichtungen vorOrt, wie den Jugendzentren, Integrationstreffs, dem evangelischen Jugendhaus und dem Kreissportbundsowie dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr. (Ausgezeichnet mit 3000€)
Fußballpokalserie gegen Fremdenfeindlichkeit
Projekt: Jugend gegen Gewalt, Frankfurt/Oder
Das Projekt „Fußballpokalserie-Jugend gegen Gewalt, gegen Fremdenfeindlichkeit und für gelebteIntegration“ ist aus der Initiative „Jugend gegen Gewalt“ entstanden, die bereits 1991 von Kindernund Jugendlichen gegründet wurde. Auslöser war die anwachsende Fremdenfeindlichkeit in Frankfurt/Oder, die engagierte Lehrer vor Ort wahrnahmen und Gegeninitiative ergriffen. In kostenlosenSportangeboten, welche die Jugendlichen selbst organisieren, sollten sich Mitglieder von rechtenund linken Schülergruppen, die sich auf den Schulhöfen gewaltsame Auseinandersetzungen lieferten,besser kennenlernen und Vorurteile abbauen. Insbesondere Fußball wurde dabei als Sportarterkannt, die Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft einander näher bringen kann. DasProjekt „Jugend gegen Gewalt“ setzte auch in 2011 den Projektgedanken des „Gewaltfreien Miteinandersund Achtung der Menschenwürde“ bei Kindern und Jugendlichen um. Die Hauptzielstellungbesteht nach wie vor darin, möglichst viele deutsche und ausländische Jugendliche aus vielenStädten und Gemeinden an die Fußballpokalserie zu binden und aktiv zu beteiligen. Dadurch nehmensie Einfluss auf die Straßensozialarbeit, sowie auf die Sozialarbeit in Schulen und zwischenSchulen. Alle sechs Wochen finden die Turniere in verschiedenen Städten und Gemeinden Ostbrandenburgsstatt. Bei den Turnieren spielen jeweils zehn Teams gegeneinander und die Zuschauerzahlliegt bei ca. 200 pro Turnier. Die Turniere werden von 18 ehrenamtlich engagiertenSchüler/-innen organisiert und im Vorfeld öffentlich beworben, um auch im ländlichen Raum mitden Turnieren und den dazu stattfindenden Festen ein niedrigschwelliges Freizeitangebot zu bieten,das Toleranz und Demokratie mit Sport und Freizeit verbindet. (Ausgezeichnet mit 3000€)
Luckis Muckis – Luckenwalder Kinder Stärken!
1. Luckenwalder Sportclub e.V., Luckenwalde
„Luckis Muckis“- Luckenwalder Kinder Stärken!“ des 1. Luckenwalder Sportclub e.V. ist ein Projektbei dem alle Kinder gemeinsam an den Aktivitäten teilnehmen. 2011 von den engagiertenTrainern/-innen des Sportclubs ins Leben gerufen, richtet sich das Projekt insbesondere an Kinderzwischen sieben und zehn Jahren aus sozial schwächeren Familien sowie an Kinder aus demAsylbewerberheim vor Ort. Unter fachkundiger Anleitung lernen die Kinder vormittags das 1x1 desRingens und damit auch Fairness und Selbstbewusstsein. Die Trainer des Vereins werden bei ihrerArbeit durch jugendliche Vereinsmitglieder unterstützt, die so ebenfalls Verantwortungsbewusstseinerlernen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen besuchen die Kinder verschiedene BildungsundFreizeiteinrichtungen in ihrer Stadt. Sie können z.B. im Kunstatelier der VHS eigene Ringerpokalekünstlerisch gestalten, in der Kinderbibliothek eine Buch- und Geschichtenrally zu Themenwie "Meine Freund/meine Freundin" durchführen oder die örtliche Feuerwehr besuchen. Das Angebotist für die Kinder kostenfrei. (Ausgezeichnet mit 4000€)
Pressekontakt:
Rahman Satti
Geschäftsstelle Bündnis für Demokratie und Toleranz
in der Bundeszentrale für politische Bildung
Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit
Friedrichstraße 50
10117 Berlin
Tel +49 (0)30 254504-464
Fax +49 (0)30 254504-478
E-Mail: rahman.satti@bpb.bund.de
www.buendnis-toleranz.de
Presseeinladung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz vom 10.05.2013.