F.C. Flick-Stiftung vergibt erstmals "Steh-Auf-Preis"
Pressemitteilung der F.C. Flick-Stiftung vom 30.10.2012:
Die F.C. Flick Stiftung hat heute in Anwesenheit von Ministerpräsident Matthias Platzeck erstmals den „Steh-auf-Preis“ für Toleranz und Zivilcourage vergeben. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an das Projekt „Arbeit und Begegnung“ aus Rheinsberg. Die von der DGB
Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin in Kooperation mit Oberstufenzentren ins Leben gerufen Initiative hatte von 2001 bis 2006 insgesamt 200 Auszubildende aus Brandenburg und Berlin mit unterschiedlichem Migrationshintergrund und religiösen Überzeugungen zusammengebracht. Die
Lehrlinge aus den Gewerken Maler und Lackierer sowie Baufachschüler hatten in jeweils einwöchigen Projektwerkstätten gemeinsam an einem Ziel gearbeitet: Der denkmalgerechten Sanierung von insgesamt acht Dorfkirchen in den Landkreisen Havelland sowie Ostprignitz-Ruppin. Mit dem Preisgeld soll das derzeit unterbrochene Programm neu aufgelegt werden. Ministerpräsident Platzeck betonte bei der Preisverleihung: „Verständigung und Integration sind gerade bei Kindern und Jugendlichen der beste Weg, um ein Bewusstsein für den Wert unserer Demokratie herzustellen. Wer Menschen anderen Glaubens oder anderer Herkunft besser kennt,wird auch viel weniger dazu neigen, den dumpfen Parolen von Rechtsextremisten zu folgen.“ Platzeck würdigte die Resonanz auf diesen neuen Preis, allein aus Brandenburg stammten 22 Bewerber. Der Ministerpräsident unterstrich: „Alle haben in ihrem jeweiligen Umfeld ein wichtiges Zeichen gesetzt. Sie schweigen nicht, und sie sehen nicht weg. Stattdessen stehen Sie auf und
zeigen deutlich, dass Rechtsextremismus und Fremdenhass bei ihnen keinen Nährboden finden werden. Das macht letztlich alle zu Gewinnern.“
Platzeck lobte ausdrücklich die FC Flick Stiftung für die Auslobung des Preises und deren gesellschaftliches Engagement in Brandenburg. Das Projekt „Arbeit und Begegnung“ hat die Jury vor allem durch seinen pragmatischen Zugang,
den mit langem Atem angelegten Ansatz sowie durch die engagierten Kooperationspartner und die aufgegriffenen Themen überzeugt. Die jungen Menschen erfuhren dabei Anerkennung und waren stolz auf ihre Arbeit, die sichtbar erhalten bleibt. „Ich habe gemerkt, dass alle wirklich zusammenarbeiten, dass man sich auf den anderen verlassen konnte“, fasste Christian Werner, einer der Teilnehmer des Jahres 2006, seine Erfahrungen zusammen. Der Koordinator des Gesamtprojektes, Malermeister Horst Mark, sagte über die Wirkung der Initiative: „Da setzt man ein Korn hin
und plötzlich blüht das.“
Insgesamt hatten 40 Vereine und andere Träger ihre Bewerbungen für den „Steh-auf-Preis“ eingereicht. Alle Bewerbungen – ob aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen oder Sachsen-Anhalt – zeigten das große Engagement und den Mut der Aktiven. Auch ihnen gilt die Anerkennung und Ermutigung der Flick Stiftung.
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