"Die Anderen sind wir. Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung in Europa"
Eine Information der Friedrich-Ebert-Stiftung:
Die EU-Grundrechtecharta unterstreicht „die unteilbaren und universellen Werte der Würde des Menschen, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität“ und verbietet Diskriminierungen „wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Weltanschauung, der Zugehörigkeit zu nationalen Minderheiten, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung.“
Die Basis der Menschenrechte und ein vielseitiges, tolerantes und multikulturelles Selbstbild Europas sind nicht nur für den Schutz von Minderheiten essentiell. Sie sind zudem Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratiefestigkeit in Europa. Maßgeblich dabei ist nicht nur die bloße Akzeptanz des „Anderen“: Ob sich Europa für oder gegen Tole ranz und Vielfalt entscheidet, hängt von der tatsächlichen Inte gration heterogener Gruppen ab. Dabei gibt das Ausmaß von Vorurteilen gegenüber beispielsweisen Migrant/innen, Muslim/innen, Homosexuellen oder Arbeitslosen Aufschluss darüber, wie es umden Willen der Europäer/innen zu gegenseitiger Akzeptanz und Anerkennung steht.
Zusätzlich zur alltäglichen Diskriminierung, wie sie u.a. die Europäische Grundrechteagentur dokumentiert, attestieren auch die zunehmenden Erfolge rechtspopulistischer und rechtsextremer Bewegungen eine eklatante Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Gerade zu Krisenzeiten schafft es die extreme Rechte vielerorts, mit Ausgrenzungsparolen und vermeintlich einfachen Antworten zu punkten. Mit Blick auf Wahlerfolge in Ländern wie Schweden, Dänemark, Österreich, den Niederlanden und Ungarn drängt sich die Frage auf, wie es um unsere demokratischen Grundwerte in Europa bestellt ist.
Wie halten es die Europäer/innen also mit menschenrechtlich verbrieften Werten wie Toleranz, interkultureller Vielfalt und Solidarität? Wie verbreitet sind Vorurteile gegenüber dem vermeintlich „Anderen“? Und inwieweit sind wir bereit, soziale, ethnische, kulturelle und religiöse Minderheiten auf Augenhöhe zu akzeptieren und gleichberechtigt zu beteiligen? Was bedeutet dies für Politik und Gesellschaft?
Neue Untersuchungen zum Ausmaß von Vorurteilen, Intoleranz und antidemokratischen Einstellungen in acht Ländern Europas liefern eine aufschlussreiche und besorgniserregende „Europäische Zustandsbeschreibung“. Zur Vorstellung und Diskussion unserer neuen Studie „Die Abwertung der Anderen. Eine europäische Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung“ laden wir Sie herzlich ein! Das detaillierte Programm finden Sie anbei. Anmeldung ist an Frau Marion Loyda mit beigefügter Antwortkarte (anbei) erbeten.