„Verein(t) gegen Rechtsextremismus“

Interessante Information des Landesfußballverbandes, Kooperationspartner der Koordinierungsstelle "Tolerantes Brandenburg":

 

Der DFB hat am 18. Januar 2011 gemeinsam mit dem DOSB, dem Bundesinnenministerium und dem Bundesfamilienministerium in Berlin ein Konzept mit Handlungsempfehlungen gegen Rechtsextremismus vorgestellt. Die Partner wollen mit dem Programm „Verein(t) gegen Rechtsextremismus“ ihre Aktivitäten besser vernetzen und durch flächendeckende Maßnahmen rechtsextremistischen Erscheinungsformen noch effektiver entgegenwirken.

„Der DFB setzt sich vehement gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art zur Wehr“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. „Deshalb ist es nur eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns gemeinsam mit der Politik engagieren, um unsere Vereine und Funktionäre für diese Problematik weiter zu sensibilisieren.“ Der DFB-Präsident weiter: „Wenn ich Neonazi wäre — und ich hoffe, mich hat niemand in Verdacht —, dann wüsste ich, was ich täte. Ich ginge in die Sportvereine.“ Auch der Fußball sei keine heile Welt, deshalb sei es wichtig, dass Sport und Politik die Kräfte bündeln: „Das Böse kommt oft in der Maske des Guten. Wir müssen dem schleichenden Gift des Nationalsozialismus entgegentreten.

Dr. Zwanziger berichtete über Briefe, die er immer öfter erhalte: „Da heißt es dann, Herr Zwanziger, Sie politisieren den Fußball. Das, was Sie dort machen, ist unverschämt.“ Er erhalte Beschwerden, dass „die alle keine Nationalhymne mehr singen. Möglichst die erste Strophe, schreiben einige dazu. Es ist nicht so ganz zart.“ Man dürfe nicht zulassen, dass dieses Thema unterschwellig immer klein gehalten werde.

Auch DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach betonte, man müsse verhindern, dass rechtsextremistische Gedanken im Sport Fuß fassen: „Wir haben diesen Tendenzen bereits vor Jahren den Krieg erklärt. Das Wesen des Sports ist Integration. Von daher widerspricht es dem Wert des Sports, wenn gegen andere vorgegangen wird.“

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, in seiner Funktion auch für den Sport zuständig, begrüßte die Kooperation mit den Verbänden: „Wir wollen die Kraft, die Vorbildfunktion und die Reichweite des Sports nutzen, damit Jugendliche nicht anfällig gegen Rechtsextremismus werden.“ Familienministerin Dr. Kristina Schröder mahnte, dass jegliche Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung zerstöre, wofür der Sport stehe — nämlich Fairness und Miteinander.

Mit Nachdruck wurde ein gesamtgesellschaftlicher Rückhalt für die Vereine gefordert. Es müsse vielmehr positiv bewertet werden, Probleme zu benennen und anzugehen. Politiker und Sportfunktionäre werteten die Podiumsdiskussion als Startsignal für die gemeinsame Kampagne, die von vielen Sportlern unterstützt wird und auch von den beiden Teilnehmern aus dem FLB positiv aufgenommen wurde. „Mir ist aus dem Herzen gesprochen worden, wie wichtig gerade in diesem Bereich Netzwerke sind, um den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern in den Vereinen sinnvolle Unterstützung geben zu können“, äußerte sich Geschäftsführer Michael Hillmann. Und der Integrationsbeauftragte Lothar Strube richtete den Blick bereits auf ein konkretes Projekt in der näheren Zukunft: „Dass wir in diesem Jahr erstmals einen Integrationspreis in unserem Landesverband ausschreiben werden, zeigt, dass wir in der Integrationsarbeit auf dem richtigen Weg sind.“       

dfb/swk

Foto: Innenministerium

Quelle: Brandenburgische Fußball Nachrichten, Heft 2/11. 20. Jahrgang


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in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam