Zivilgesellschaft stärken im ländlichen Raum
Wann: 30.09.2010
Wo: Jerusalemkirche Berlin
Die Tagung richtet sich an kommunale und zivilgesellschaftliche Akteure und Entscheidungsträger aus vornehmlich ländlichen Regionen sowie interessiertes Fachpublikum.
Die Tagung ist Teil des Modellprojekts „Zivilgesellschaft stärken“, das im Rahmen des Bundesprogramms „kompetent. für Demokratie“ gefördert wird und zum Ziel hat, eine Handreichung mit konkreten Handlungsempfehlungen für kommunale Akteure in ländlichen Regionen zu erarbeiten. Sie soll als Unterstützung im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe dienen, da nicht in jedem Problemfall mit demokratiefeindlichem und rechtsextremem Hintergrund äußere Unterstützung zur Verfügung steht oder auch sinnvoll ist.
In ländlichen Räumen sind durch den demografischen und wirtschaftlichen Wandel in den letzten Jahrzehnten immense Herausforderungen zu bewältigen. Viele ländliche Regionen sind von hoher Arbeitslosigkeit, Abwanderung junger und qualifi zierter Menschen sowie mangelnder Infrastruktur betroffen. Hier sind die Wahlergebnisse rechtsextremer Parteien vergleichsweise hoch und rechtsextreme Aktionsformen und Einstellungen ausgeprägter. Die Einfl ussnahme rechtsextremer Akteure in lokale Belange erscheint hier besonders Erfolg versprechend. Die daraus resultierende Gefahr einer schleichenden Normalisierung rechtsextremer Einstellungen oder Aktivitäten ist eine Erkenntnisgrundlage dieses Modellprojekts. In der Auseinandersetzung mit demokratiefeindlichen und rechtsextremen Einstellungen und Aktivitäten entstehen durch enge und vielschichtige Beziehungskonstellationen sowie eine relativ große Homogenität im ländlichen Raum besondere Herausforderungen, aber auch Handlungspotentiale vor Ort.
Im Mittelpunkt der Fachtagung steht die Diskussion der auf der Grundlage wissenschaftlicher Analysen und mit Hilfe von Expertise aus der Praxis erarbeiteten Handlungsempfehlungen. Die Tagung dient ebenfalls der Erweiterung und Überprüfung der Praxistauglichkeit der Handreichung. In Podiumsdiskussionen werden Vertreterinnen und Vertreter der für den ländlichen Raum zuständigen Bundesministerien, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der Deutschen Jugendfeuerwehr, der Deutschen Sportjugend, des Bund der Deutschen Landjugend und des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement die politischen Handlungsbedarfe und die Herausforderung an die Zivilgesellschaft im ländlichen Raum diskutieren.
Die Handlungsempfehlungen, die in der Handreichung zusammengestellt sind, werden in vier thematisch geclusterten Workshops vorgestellt und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops diskutiert.
Die Handreichung für kommunale Akteure wird im Ergebnis der Fachtagung vervollständigt, endredigiert und für die im Dezember 2010 geplante Veröffentlichung fertig gestellt.
Weitere Informationen finden Sie in der Anlage