Stadt Oranienburg und Gedenkstätte/Museum Sachsenhausen loben "Oranienburger Toleranzpreis" aus
Im Frühjahr 2010 wird anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen erstmals der „Oranienburger Toleranzpreis" vergeben. Mit dem Preis wollen die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen gemeinsam vorbildliche Aktivitäten für Toleranz und Vielfalt ehren. Bewerben können sich Initiativen, soziale Einrichtungen (Schulen, Kitas etc.), Unternehmen, Kultureinrichtungen und Einzelbewerber aus ganz Brandenburg.
Oranienburgs Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke zum Hintergrund des Preises:
„Der Oranienburger Toleranzpreis begründet sich in der besonderen historischen Verantwortung der Stadt Oranienburg. Ist doch die Geschichte der Stadt durch das KZ Oranienburg und das KZ Sachsenhausen untrennbar mit der menschenverachtenden Politik des Nationalsozialismus verbunden. Ebenso ist auch die Nutzung großer Teile des Lagers von 1945-1950 durch den sowjetischen Geheimdienst als Speziallager nicht aus dem Gedächtnis der Stadt zu tilgen.
Der Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Brandenburg hat inzwischen viele Mitstreiter, die sich jeden Tag mit großer Zivilcourage engagieren. Wir rufen diese Initiativen, Institutionen oder Einzelpersonen auf, sich um den Toleranzpreis zu bewerben. Wir freuen uns auf Bewerbungen aus dem ganzen Land und in großer Vielfalt!"
Professor Dr. Günter Morsch, Leiter der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, erklärt: "Der angemessene und verantwortungsvolle Umgang mit den mehrfachen historischen Belastungen ist für die Stadt Oranienburg und ihre Bürgerinnen und Bürger nicht immer einfach. Es bedarf einer ständigen Auseinandersetzung und des zivilgesellschaftlichen Engagements, das die Erinnerung mit dem Eintreten für eine menschliche Gegenwart und Zukunft verbindet. Bei diesen Bemühungen ist der "Oranienburger Toleranzpreis" ein wichtiger Baustein, für den wir uns wünschen, dass er von Nah und Fern viel Zuspruch finden möge."
Eine prominent besetzte Jury wird den Gewinner des 1. Oranienburger Toleranzpreises, der mit 3000 Euro dotiert ist, ermitteln. Eine die Preisvergabe begleitende Ausstellung soll auch die Bewerbungen würdigen, die nicht den ersten Platz erreichen konnten.
Weitere Informationen zum Preis und die Bewerbungsunterlage können auf www.oranienburg.de in der Rubrik „Aktuelles/Toleranzpreis 2010" eingesehen und heruntergeladen werden. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember 2009.