Nauener Gymnasium wird 41. „Schule OHNE Rassismus"
07.10.2009
Koordinator des „Toleranten Brandenburg", Bildungsstaatsekretär Jungkamp, würdigt Engagement von Schülern und Lehrern
Dem Gymnasium „Leonardo-da-Vinci-Campus" wurde heute in Nauen (Landkreis Havelland) als 41. Schule im Land Brandenburg der Titel „Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage" verliehen. An der Schule in privater Trägerschaft werden rund 400 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
Der Koordinator des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung, Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp, würdigt das Engagement des Gymnasiums gegen Diskriminierung und für Toleranz. „Wenn Schüler und Lehrer gemeinsam die Verpflichtung eingehen, sich langfristig mit Aktionen und Projekten für eine gewaltfreie und demokratische Gesellschaft einzusetzen und Rechtsextremisten an ihrer Bildungseinrichtung keinen Raum zu lassen, ist das ein sehr ermutigendes Zeichen", so Jungkamp. „In einer ‘Schule MIT Courage' können die Schülerinnen und Schüler zeigen, dass Schule für sie ein Lebensraum ist, den sie aktiv mitgestalten." Mit zahlreichen Aktivitäten, darunter einer Projektwoche zum Thema Respekt oder einer Arbeitsgemeinschaft „Bunt statt braun - Argumente gegen Rechts" habe die Schule ihr Engagement bereits im letzten Schuljahr eindrucksvoll dokumentiert.
Die Idee von einer „Schule OHNE Rassismus - Schule MIT Courage" wurde anlässlich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von Schülerinnen und Schülern sowie Jugendarbeitern in Belgien entwickelt und ist mittlerweile in mehreren europäischen Ländern verbreitet. Allein in Deutschland haben inzwischen mehr als 500 Schulen diesen Titel erworben und werden dabei bundesweit vom Verein „Aktion Courage" unterstützt. Im Land Brandenburg koordinieren die Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA Brandenburg) das Projekt „Schulen OHNE Rassismus - Schulen MIT Courage". Die formalen Voraussetzungen zur Teilnahme an dem Projekt sind:
- Mindestens 70 Prozent aller Angehörigen einer Schule (Schüler, Lehrer, Sozialpädagogen, Sekretärinnen, Hausmeister etc.) bekennen sich mit ihrer Unterschrift zu dem Projekt.
- Eine „Schule OHNE Rassismus" muss einen Paten oder eine Patin gewinnen, der oder die das Projekt begleitet und unterstützt.
Prominente Patin des Nauener Gymnasiums ist die Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grüne Claudia Roth. Aus Anlass der Titelverleihung war auch das „Demokratie-Mobil" der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung auf dem Nauener „da-Vinci-Campus".
„Schulen OHNE Rassismus" sind ein wichtiger Bestandteil des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung. Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln.
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