Grenzen der Toleranz

25.05.2009 

Wissenschaftliche Fachtagung zum Umgang der demokratischen Gesellschaft mit Rechtsextremismus am 27. und 28. Mai 2009

Im Rahmen des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung beschäftigen sich Wissenschaftler und Rechtsextremismus-Experten auf einer Fachtagung am 27. und 28. Mai 2009 mit den „Grenzen der Toleranz. Rechtsextremes Milieu und demokratische Gesellschaft in Brandenburg - Bilanz und Perspektiven". Die Tagung wird vom Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) an der Universität Potsdam organisiert. Veranstaltungsort ist der brandenburgische Landtag in Potsdam.

Der Koordinator der Landesregierung für das „Tolerante Brandenburg", Bildungsstaatsekretär Burkhard Jungkamp, verweist im Vorfeld der Tagung darauf, dass das Vorhandensein rechtsextremistischer Einstellungen nicht nur ein Brandenburg-spezifisches Symptom sei. „Ich glaube aber, dass wir mit unserem Handlungskonzept für ein ‚Tolerantes Brandenburg‘ einen guten Ansatz gefunden haben, um damit umzugehen: Der ‘Brandenburger Weg‘ basiert auf einer starken Zivilgesellschaft und umfasst drei aufeinander bezogene Handlungsebenen: deutliche öffentliche Bekenntnisse der Politik, eine breit gefächerte Prävention sowie die konsequente Repression." Im Diskurs zwischen Wissenschaftlern und Politikern mit Experten vor Ort gelte es nun, nach rund zehn Jahren Erfahrungen mit dem Handlungskonzept, Bilanz zu ziehen und Perspektiven aufzuzeigen, so Jungkamp. „Nach wie vor gibt es ein Wählerpotenzial in Brandenburg, das von neonazistischen Parolen erreicht wird. Und es gibt Regionen, in denen die Stimmenanteile für extremistische Postionen höher ausfallen als im übrigen Land - dem müssen wir weiter konsequent entgegenwirken."

„Unser Ziel muss es sein, die Rechtsextremisten in diesem ‘Superwahljahr‘ 2009 aus allen Parlamenten fernzuhalten - bei der Europawahl, bei der Bundestagswahl und auch bei der Wahl zum brandenburgischen Landtag. Dabei müssen alle gesellschaftlichen Kräfte zusammenwirken", erklärt auch die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Martina Münch. Darüber hinaus müsse das Augenmerk aber auch der Bekämpfung des Alltagsrassismus dienen.

Dr. Christoph Kopke vom Moses Mendelssohn Zentrum betont: „Die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus hat in den vergangenen Jahren in Brandenburg durchaus Erfolge gezeitigt - antisemitische und fremdenfeindliche Einstellungen sind dennoch weiterhin vorhanden. Wissenschaftliche Analysen können dazu beitragen, Alternativen aufzuzeigen und die Zivilgesellschaft zu stärken".

An der Tagung nehmen zahlreiche Wissenschaftler teil, darunter Prof. Dr. Julius Schoeps, Prof. Dr. Heinz Kleger, Prof. Dr. Dietmar Sturzbecher, Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke, Prof. Dr. Christoph Butterwegge, sowie Prof. Dr. Hajo Funke.

Weitere Informationen zur Tagung gibt es im Flyer im Anhang sowie Internet unter:

www.mmz-potsdam.de

 


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam