Aufruf zur Mahnwache am Internationalen Tag gegen Homophobie am 17.05.2009

Zusammenstehen gegen homophobe Gewalt

Mahnwache vor dem Café Leander zum Internationalen Tag gegen Homophobie

Pressemitteilung des Vereins AndersARTiG e.V., Potsdam, 06.05.2009

Leider vergeht kein Monat, in dem nicht in der Region Berlin-Brandenburg Lesben oder Schwule überfallen oder das Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Naziregimes geschändet wurden. Antihomosexuelle (homophobe) Gewalt steht damit leider trotz eines offeneren Klimas gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensweisen weiter auf der gesellschaftlichen Tagesordnung. Nicht selten werden Lesben und Schwule mit den Folgen dieser Gewalt und bei der aktiven Auseinandersetzung mit ihr allein gelassen.

Der LesBiSchwule Landesverband AndersARTiG e.V. und sein Projekt „Überfalltelefon für homosexuelle Opfer rechtsextremer Gewalt" rufen deshalb Bürgerinnen und Bürger aus Potsdam sowie den Ländern Brandenburg und Berlin zu einer Mahnwache am Sonntag, dem 17. Mai 2009, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, um 10:00 Uhr vor dem Szene-Café Leander in der Potsdamer Benkertstrasse auf.

Hintergrund ist eine homophobe Attacke von Betrunkenen in der Nacht des 29.12.2008 auf das Café und seine Gäste. Zum Glück ist in jener Nacht dank des beherzten Verhaltens der Café-MitarbeiterInnen sowie der Gäste niemand ernstlich zu Schaden gekommen. Aber: Wehret den Anfängen. Lasst uns zusammenstehen gegen jegliche Form von Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle sowie Transgender.

Homophobe Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem! Wir rufen alle gesellschaftlichen Kräfte auf, gegen diese vorurteilsmotivierten Taten entschieden entgegenzutreten.

Erneut fordert der Landesverband die Brandenburger Landesregierung auf, mit entsprechenden Maßnahmen ein deutliches Zeichen zu setzen. Als Vorbildwirkung kann hier die vom Berliner Abgeordnetenhaus im März verabschiedete Initiative für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt angesehen werden. Die Worte aus unserer Landesverfassung, dass „Niemand ... wegen seiner Rasse, Abstammung, Nationalität, Sprache, seines Geschlechts, seiner sexuellen Identität, seiner sozialen Herkunft oder Stellung, seiner Behinderung, seiner religiösen, weltanschaulichen oder politischen Überzeugung bevorzugt oder benachteiligt werden" darf, sollte weiter mit Leben erfüllt werden.

Nach der Mahnwache findet um 11:00 Uhr im Begegnungszentrum von AndersARTiG in der Gutenbergstr. 63 im Rahmen des Tags der Offenen Tür ein Brunch zum Thema „Wer sich nicht wehrt lebt verkehrt - gemeinsam gegen homophobe Gewalt" statt. Als Gesprächspartner sind die SprecherInnen für ein tolerantes Brandenburg der demokratischen Landtagsfraktionen eingeladen.

Harald Petzold, Vorstand AndersARTiG e.V.

(Terminankündigung: siehe www.andersartig.info)


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam