„Rassismus hat bei uns keinen Platz!“
Bildungsminister Rupprecht besucht zum Auftakt der „Internationalen Wochen gegen Rassismus" Hennigsdorfer Schule.
Auf Einladung des Vereins „Gesicht Zeigen!" diskutiert Bildungsminister Rupprecht am Montag, den 16. März 2009, von 13 bis 14 Uhr, mit Schülerinnen und Schülern einer Ausbildungsklasse des Oberstufenzentrums „Eduard-Maurer" in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel) über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Das Gespräch mit jungen Auszubildenden ist eine von zahlreichen Aktionen, an denen Politiker, Künstler, Wissenschaftler und viele andere engagierte Menschen während der „Internationalen Wochen gegen Rassismus" in diesem Jahr mitwirken, die vom 16. bis zum 29. März 2009 bundesweit stattfinden.
Minister Rupprecht: „Es ist nach wie vor wichtig, deutlich Stellung gegen rechtsextremistische, fremdenfeindliche oder antisemitische Tendenzen zu beziehen und sich für mehr Demokratie, für gesellschaftliche Gerechtigkeit, Pluralismus und Weltoffenheit einzusetzen. Gerade junge Menschen sind hier gefordert, zivilgesellschaftliches Engagement zu entwickeln." Zwar liege im Land Brandenburg der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund deutlich unter zehn Prozent und sei damit weit geringer als in allen westlichen Bundesländern. „Dennoch", so Rupprecht weiter, „ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung hierzulande Fremden gegenüber skeptisch bis feindlich eingestellt - das kann und darf nicht so bleiben!" Zu begrüßen seien daher alle Initiativen, die zu mehr Toleranz und Weltoffenheit führen können. „Die Internationalen Wochen gegen Rassismus passen sich nahtlos in die Bemühungen der Landesregierung ein, die mit ihrem Handlungskonzept ‚Tolerantes Brandenburg' seit 1998 Rahmenbedingungen zur Stärkung der Zivilgesellschaft geschaffen hat."
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus werden gemeinsam von den Vereinen „Interkultureller Rat" und „Gesicht Zeigen!" veranstaltet. Anlass ist der von den Vereinten Nationen 1967 deklarierte „Internationale Tag zur Überwindung von Rassismus" am 21. März. Beide Institutionen haben es sich zum Ziel gesetzt, diesen Tag bekannter zu machen und den politischen und kulturellen Dialog zum Thema Rassismus anzuregen und zu intensivieren.
Im „Interkulturellen Rat" arbeiten seit 1994 Menschen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität sowie verschiedene gesellschaftliche Gruppen - Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Religionsgemeinschaften, Migranten- und Menschenrechtsorganisationen, Medien, Wissenschaft, Kommunen und staatliche Stellen - zusammen. Auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene werden Runde Tische, Gesprächsforen oder Gremien befürwortet und initiiert, in denen an der Überwindung von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt gearbeitet wird.
Im August 2000 gründeten Uwe-Karsten Heye, Paul Spiegel und Michel Friedmann den Verein „Gesicht Zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland". In einer Zeit, in der sich rechtsradikale Übergriffe in Deutschland häuften, setzten sich die Gründer des Vereins ein klares Ziel: Zivilcourage stärken, Menschen gegen rechte Gewalt mobilisieren und für ein weltoffenes Deutschland eintreten. Zum neunten Mal initiiert „Gesicht Zeigen!" 2009 mit dem „Interkulturellen Rat" „Internationale Wochen gegen Rassismus". Beide rufen gemeinsam mit mehr als 40 Kooperationspartnern auf, sich für Offenheit und Toleranz einzusetzen und dazu bundesweit Veranstaltungen und Aktionen durchzuführen, um ein deutliches Signal gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu setzen. Das Projekt „Internationale Wochen gegen Rassismus" wird von Sponsoren und Unterstützern aus der gewerblichen Wirtschaft und aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen gefördert und erhält Mittel aus dem Europäischen Integrationsfonds (EIF).
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