Landesregierung verabschiedet Wolfram Hülsemann
25.04.2008
Leiter des Mobilen Beratungsteams (MBT) gegen Rechtsextremismus tritt in den Ruhestand
Mit einem Fachgespräch zu seinen Ehren verabschieden sich die Landesregierung sowie Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Weggefährten von Wolfram Hülsemann, dem langjährigen Leiter des Mobilen Beratungsteams (MBT) gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt im Land Brandenburg. Hülsemann tritt zum Ende des Monats in den Ruhestand. Die Einrichtung des MBT wurde 1998 durch die Landesregierung Brandenburgs im Rahmen ihres Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" initiiert und ist seither eine der tragenden Säulen der Zivilgesellschaft in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus. Hülsemann ist zugleich der Geschäftsführer von Demos - Institut für Gemeinwesenberatung, dem Träger des MBT.
Das Fachgespräch zum Thema „Opposition - Macht - Staat: Streit und Konsens - Chancen für die demokratische Kultur" findet am heutigen Freitag von 16 bis 18 Uhr im Alten Rathaus in Potsdam statt. An der Diskussion beteiligen sich neben Hülsemann selbst Dr. Hilde Schramm (Berlin) sowie die Journalisten Frank Jansen (Tagesspiegel, Berlin) und Christoph Dieckmann (Die ZEIT, Hamburg).
In seinem Grußwort würdigte der Koordinator der Landesregierung für das „Tolerante Brandenburg", Bildungsstaatsekretär Burkhard Jungkamp, Wolfram Hülsemann als „profilierten und engagierten Streiter gegen rechte Gewalt und für demokratische Kultur in einer offenen Gesellschaft, der sich in besonderer Weise für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität engagiert hat". Jungkamp hob hervor, dass sich Hülsemann besonders „um die Menschen, um die Demokratie, um das Land Brandenburg verdient gemacht" habe und sprach ihm im Namen der Landesregierung die Anerkennung „für sein bisheriges Wirken und seinen Einsatz für eine starke und lebendige Demokratie, für ein tolerantes Brandenburg" aus.
Wolfram Hülsemann war, bevor er die Aufgabe des Aufbaus und der Leitung des Mobilen Beratungsteams übernahm, Gemeindepfarrer in Thüringen, Stadtjugendpfarrer von Berlin (Ost) und danach, von 1995 bis 1998, Superintendent des Kirchenkreises Königs Wusterhausen. Er zählte zudem zu den Mitgliedern der Vorbereitungsgruppe des „Runden Tisches", der 1989/1990 einen maßgeblichen Anteil an der friedlichen Abwicklung der DDR hatte. Für seine Verdienste wurde Hülsemann 2006 bereits mit dem Stuttgarter Friedenspreis ausgezeichnet. Seine Nachfolge als Leiter des MBT im Rahmen des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg" der Landesregierung tritt sein bisheriger Stellvertreter Dirk Wilking an.
Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit mit dem Titel „Tolerantes Brandenburg" wurde 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft sowie in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Die Landesregierung kooperiert hierzu mit zahlreichen gesellschaftlichen Partnern. Das Handlungskonzept wurde 2005 unter dem Titel „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" aktualisiert und fortgeschrieben. Es steht für ein Leitbild der Landesregierung, um die Zivilgesellschaft im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln. In diesem Jahr wird mit zahlreichen Veranstaltungen an „10 Jahre Tolerantes Brandenburg" erinnert.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter:
www.gemeinwesenberatung-demos.de